Veranstaltung: | Landeskonferenz 2024 |
---|---|
Tagesordnungspunkt: | 10 Antragsberatung |
Antragsteller*in: | Jusos Erfurt (dort beschlossen am: 27.04.2024) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 12.09.2024, 11:23 |
A8: Gerechter Nahverkehr für Alle!
Antragstext
Öffentlicher Nahverkehr ist ein zentraler Teil der Daseinsvorsorge und einer
klimagerechten Mobilitätswende. Wir alle sind auf den ÖPNV angewiesen.
Doch der aktuelle Zustand ist unzureichend: Hohe Kosten, fehlende Anbindungen
und
Unzuverlässigkeiten erschweren die reguläre Nutzung von Bussen und Bahnen
erheblich.
Zeitgleich fehlt es hinter dem Steuer zunehmend an Personal, vor allem durch
problematische Arbeitsbedingungen.
Wir fordern massive Investitionen in den Ausbau von öffentlichen Bussen und
Straßenbahnen. Die geplante Verdopplung der Fahrgäste bis 2030 muss akkurat
ausfinanziert werden, indem sie finanziell gegenüber dem Individualverkehr
priorisiert wird.
Umfangreiche Finanzierungen werden benötigt, um den Aufbau, den Ausbau und die
Instandsetzung von Bus- und Bahnlinien barrierefrei auch in Stadt-angrenzenden &
ländlichen Räumen sowie zu Tagesrandzeiten umzusetzen.
Dazu benötigt es neben baulichen Maßnahmen auch die Ausstattung mit modernen
Fahrzeugen. Diese bringen jedoch nichts ohne ausreichend gut ausgebildetes
Personal.
Extremer Personalmangel schränkt nicht nur den zukünftigen Ausbau ein, sondern
verschlechtertbereits die aktuelle Situation. Bis 2030 müssen daher circa
150.000 Stellen bei Nahverkehrsbetrieben neu besetzt werden. Hierfür sind vor
allem jahrzehntelang verdichtete Arbeitsbedingungen und sinkende Reallöhne
verantwortlich.
Wir fordern die Gewährleistung besonders attraktiver Arbeitsbedingungen bei
Nahverkehrsunternehmen, um genug Beschäftigte für die öffentliche
Daseinsvorsorge zu gewinnen, statt mit einer zunehmend schlechteren
Arbeitsatmosphäre
zwischen einerspargetrimmten Führungsetage und unzufriedenen Kund:innen
abzuschrecken.
Ein ausgebauter ÖPNV muss darüber hinaus für alle Menschen nutzbar gemacht
werden.
Wir fordern konkrete Pläne zur schrittweisen Erreichung des Ticketfreien
Nahverkehrs.
Vergünstigungen wie das 49€-Ticket müssen allgemein weiterentwickelt werden,
statt sie zu erhöhen. Vor allem Personen, die besonders angewiesen sind, müssen
schnell finanziell entlastet werden, in Form von stark vergünstigten und
kostenfreien Tickets. Dazu gehören Schüler:innen, Studierende, Senior:innen,
Armutsbetroffene und Menschen mit Behinderung.