Das, was Gerechtigkeit und Vergleichbarkeit in Sachen Bildungpolitik bringt, sind einheitliche Bildungsabschlüsse, die keine unterschiedliche Wertung in der Anerkennung nicht mehr zu lassen. Deshalb sollte dies das Ziel sein. Dazu gehören auch Berufsabschlüsse, die bei diesem Änderungsantrag einbezogen werden. Wie die jungen Menschen zu ihrem Bildungsabschluss kommen, kann individuell ausgestaltet werden von den Bundesländern.
Zudem sehen wir ein Referendum kristisch aus zwei Gründen:
1. Müsste das Grundgesetz geändert werden, denn dieses sieht laut Artikel 29 (2) nur ein Referendum vor: " Maßnahmen zur Neugliederung des Bundesgebietes ergehen durch Bundesgesetz, das der Bestätigung durch Volksentscheid bedarf. Die betroffenen Länder sind zu hören". Das Grundgesetz zu ändern wäre eine große Herausforderung und würde noch mehr Zeit beanspruchen.
2. Mit Blick auf das Brexit-Referendum könnte es eine nachhaltige Spaltung der Gesellschaft geben in Deutschland. Bildungspolitik geht oft mit Emotionen einher, so könnten Gegener:innen von der Schaffung eines Zentralstaates sprechen und eine sachliche Auseinandersetzung mit diesem Thema verhindern. Aus historischer Betrachtung entsand der Bildungsförderalismus als Lehre aus der Zeit des NS-Regimes, um die systematische Verbreitung von Ideologien zu erschweren und zu verhindern, das sollten wir nicht auf's Spiel setzen. Es wird immer Feinde der Demokratie geben, die sich das dann zu Nutze machen werden, wenn wir ein einheitliches Bildungssystem in diesem Maße schaffen würden.
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