Veranstaltung: | Landeskonferenz der Jusos Thüringen 2020 |
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Tagesordnungspunkt: | Antragsberatung LaKo |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | Landeskonferenz Jusos Thüringen |
Beschlossen am: | 17.10.2020 |
Eingereicht: | 16.11.2020, 16:19 |
Antragshistorie: | Version 1 |
F7 Doppelt auf den Punkt gebracht - genderneutrale Sprache barrierefrei machen
Beschlusstext
Wer nur von „Frauen“ und „Männern“ spricht, übergeht die Tatsache, dass es auch
Menschen außerhalb der Geschlechterbinarität gibt.
Die bisher gewählte Form mit einem Gendersternchen ist nicht barrierefrei, da
sie durch Sprachprogramme nicht erkannt wird. Stattdessen wird das
Gendersternchen laut mit „Sternchen“ vorgelesen und unterbricht so den Lesefluss
für Menschen mit Sehbehinderung, die auf diese Programme angewiesen sind. Dieses
Problem kann ohne weitere Umstände umgangen werden, indem der Doppelpunkt
angewendet wird. An diesen Stellen pausieren die Sprachprogramme kurz und der
gleiche Höreindruck wie beim mündlichen non-binären Gendern wird geweckt.
Wir haben das Selbstverständnis, eine inklusive und barrierefreie Sprache zu
verwenden. Um das Ziel einer Gleichbehandlung aller in der geschriebenen Sprache
zu erzielen, wird in Zukunft eine non-binäre Genderweise mit dem Doppelpunkt
gewählt.
Außerdem wird auf eine binäre Zuordnung (binär: eine rein auf das weibliche und
männliche Geschlecht bezogene Einteilung), wie bei „Frauen“ oder „Männer“ wann
immer möglich verzichtet, egal ob mit angehangenem Sternchen oder nicht. Eine
klar formulierte Ansprache der adressierten Personen, wie z.B. menstruierende
Menschen, ist vorzuziehen. Notfalls sind mögliche Alternativen, wie der reine
Verzicht auf den Bezug des Geschlechts oder Zusätze wie „weiblich gelesen“ oder
„männlich gelesen“ anzuwenden.
Begründung
Uns ist es wichtig, dass wir alle Menschen – unabhängig ihrer geschlechtlichen Identität, sexueller Orientierung, sozialer und ethnischer Herkunft, Alter sowie körperlicher und geistiger Einschränkung – gleichermaßen ansprechen und entsprechend nach außen vertreten.
Beispiel: Schüler*in wird zu Schüler:in