| Veranstaltung: | Landeskonferenz der Jusos Thüringen 2025 |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 8 Antragsberatung |
| Antragsteller*in: | Jusos Erfurt (dort beschlossen am: 18.09.2025) |
| Status: | Eingereicht |
| Eingereicht: | 18.09.2025, 18:45 |
K2: Kultur, die bleibt
Antragstext
Langfristige Sicherung gemeinnütziger Kulturräume in Thüringen
Kulturorte sind öffentliche Infrastruktur – sie geben Kindern und Jugendlichen
Raum, verbinden Generationen, holen Menschen aus der Einsamkeit und halten
Dörfer wie Städte lebendig. Gerade in Thüringen mit viel ländlichem Raum und
älter werdender Bevölkerung brauchen diese Orte Planbarkeit und bezahlbare
Räume, sonst verschwinden sie. Mit drei einfachen, klaren Schritten sichern wir
Kultur für Jahrzehnte: laufende Kosten deckeln, leerstehende öffentliche Gebäude
nutzen und kleine, schlanke Investitionen fördern, die Kosten dauerhaft senken.
Die Jusos Thüringen fordern die SPD Thüringen und die SPD-Landtagsfraktion
Thüringen auf,
● ein Landesprogramm „KulturRaum Thüringen“ einzurichten, das Warmmiete,
Nebenkosten und Energie für gemeinnützige Kulturräume bis zu einem sozial
verträglichen Kostendeckel bezuschusst und diese Unterstützung dauerhaft über
den kommunalen Finanzausgleich absichert – damit Vereine und Träger verlässlich
planen können.
● leerstehende Gebäude von Land und Kommunen (z. B. frühere Schulen, Büros,
Ladenflächen) vorrangig und langfristig an gemeinnützige Kulturträger zu
gedeckelten Konditionen zu vergeben – mit einfachen Standardverträgen und kurzen
Wegen, damit Räume nicht leer stehen, sondern Ort für Chorprobe, Jugendtreff,
Theater, Senior*innen-Café werden.
● einen Investitionsfonds aufzulegen, der kurz und verständlich
beantragbar ist und dauerhaft Kosten senkt (z. B. Schallschutz, Dämmung,
effiziente Heizung/Lüftung): Das schont den Geldbeutel, die Umwelt und die
Nachbarschaft – besonders wichtig in gemischten Wohnlagen und kleinen Orten.
Antragsbegründung
[Dieser Antrag wurde mit der Unterstützung von ChatGPT formuliert]
Warum Kultur Räume braucht. Kultur ist nicht „nice to have“. Ein Proberaum hält eine Band zusammen, ein Atelier öffnet Türen für junge Talente, ein soziokulturelles Zentrum wird Treffpunkt für Vereine, Geflüchtete, Senior*innen und Familien. In vielen Thüringer Orten ist der Kulturraum der Platz, an dem man Menschen trifft, Ideen entstehen, Ehrenamt wächst und Demokratie gelebt wird. Ohne bezahlbare Räume bricht das weg – zuerst im ländlichen Raum, weil dort Alternativen fehlen.
Das Problem heute. Mieten, Energie und Nebenkosten sind gestiegen; Projektgelder bezahlen oft das Programm, nicht die Fixkosten. Viele Träger sind gemeinnützig und ehrenamtlich; sie haben keine Reserven und keine Planbarkeit. Leerstand gibt es zwar – aber der Weg dorthin ist oft bürokratisch und teuer. So gehen Räume verloren, Jahre an Aufbauarbeit verschwinden, und ganze Orte werden ärmer an Begegnung.
Warum diese drei Schritte wirken.
1. Kostendeckel + Zuschuss: Eine klare Obergrenze für Grundkosten macht Budgets stabil. Vereine und Träger wissen: „So viel ist bezahlbar, den Rest gleicht das Land aus.“ Das verhindert Notrettungen und schafft Planungssicherheit über Jahre.
2. Öffentlicher Leerstand zuerst: Gebäude, die ohnehin leer stehen, werden sinnvoll genutzt – zu Konditionen, die Kultur tragen kann. Ein einfacher Standardvertrag spart Nerven auf beiden Seiten.
3. Investitionen, die dauerhaft sparen: Einmal Geld in Schallschutz oder Effizienz gesteckt, sinken die laufenden Kosten. Das hilft Klima und Kasse – und beruhigt Nachbarschaften.
Fair und verantwortungsvoll. Gefördert werden gemeinnützige Träger mit öffentlich zugänglichem Programm. Ein angemessener Eigenanteil bleibt nötig, aber so, dass Ehrenamt nicht daran zerbricht. Der Antrag verlangt keine Bürokratieberge: kurze Anträge, einfache Nachweise, regelmäßige, aber schlanke Überprüfung. Für den ländlichen Raum gilt: flexible Nutzung (Mehrzweckräume, geteilte Flächen, mobile Formate) und, wo nötig, Unterstützung für Weg- und Transportkosten.
Langfristige Perspektive. Die Deckel werden jährlich indexiert, der Ansatz wird regelmäßig (z. B. alle fünf Jahre) überprüft und nachgeschärft. So bleibt Kultur in Thüringen bezahlbar, verlässlich und nah – heute und in zwanzig Jahren.
