| Antrag: | Das Patriarchat kotzt uns an! | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | Juos Jena II | 
| Status: | Angenommen | 
| Eingereicht: | 06.06.2023, 20:23 | 
Ä1 zu Q1: Das Patriarchat kotzt uns an!
Antragstext
          
          Von Zeile 12 bis 14:
Ressourcen haben und ein bedingungsloser Teil des politischen Prozesses sein. FeministischeQueerfeministische Umverteilung umfasst die konkrete Umverteilung von Geldern, aber auch von allen anderen Ressourcen, die dem Staat und Entscheidungsträger:innen 
Von Zeile 199 bis 201:
es durch Wasserknappheit, Ernteausfälle oder den Verlust von Wohnraum aufgrund von Naturkatastrophen. Für eine internationalistische feministischequeerfeministische Umverteilung muss Klimagerechtigkeit eine Priorität sein. Dies bedeutet, dass Länder und 
Die Jusos Thüringen fordern Politik und Entscheidungsträger:innen auf allen 
Ebenen auf, sich für intersektionale queerfeministische Umverteilung 
einzusetzen, damit wir endlich die Ungerechtigkeit, gegen die FINTA*, BIPoC und 
queere Personen konstant ankämpfen müssen, beseitigen können. Wenn wir warten, 
bis sich das Geld und die Ressourcen von selber umverteilen, werden höchstens 
unsere Ururenkelkinder etwas davon abhaben – das dauert uns zu lang! Daher muss 
die Politik eingreifen und die Weichen stellen für eine gerechtere Gesellschaft, 
statt bestehende Ungleichheiten weiterhin zu tolerieren und zu unterstützen.
Die Forderung ist einfach und revolutionär zugleich: die Lebensrealitäten von 
Menschen, die nicht der weißen-hetero-cis-männlichen Norm entsprechen, müssen 
einen GLEICHWERTIGEN Platz am Tisch haben, sie müssen den gleichen Zugang zu 
Ressourcen haben und ein bedingungsloser Teil des politischen Prozesses sein. 
FeministischeQueerfeministische Umverteilung umfasst die konkrete Umverteilung von Geldern, aber 
auch von allen anderen Ressourcen, die dem Staat und Entscheidungsträger:innen 
zur Verfügung stehen.
In diesem Antrag formulieren wir in diesem Sinne Forderungen für einige 
politische Bereiche, doch diese umfassen noch lange nicht alles, was nötig und 
möglich ist.
Gender Care Gap- kotzt uns an!
In Deutschland leisten Frauen täglich 87 Minuten mehr unbezahlte Sorgearbeit als 
Männer. Dabei bleiben, häufig im Sinn eines antiquierten Rollen- und 
Geschlechterbildes, viele alltägliche Aufgaben an FINTA*-Personen hängen.
Bei der Inanspruchnahme von Elternzeit gibt es weitere gravierende Unterschiede 
zwischen den Geschlechtern. Nur 26 % der Elterngeldbeziehenden sind männlich. 
Weiterhin nehmen Männer 3,6 Monate und Frauen 14,6 Monate Elternzeit in 
Anspruch. Es wird deutlich: Kindererziehung wird weiterhin nicht 
gleichberechtigt zwischen den Geschlechtern aufgeteilt.
Alleinerziehende stehen vor kaum zu bewältigenden Herausforderungen. Für sie ist 
es besonders schwer, Care- und Erwerbsarbeit zu vereinbaren. Sie sind von 
besonderen Armutsrisiken betroffen und überdurchschnittlich häufig auf 
Aufstockleistungen angewiesen.
Und damit nicht genug. Auch im Bereich der Pflege von Angehörigen sind 60 % der 
Pflegenden Frauen.
Care-Arbeit umfasst nicht nur Erziehungs- oder Pflegearbeit, sondern auch die 
Arbeit, die FINTA*s z.B. in ihren Beziehungen oder in ihrem Sexleben leisten 
müssen - bei der Verhütung zum Beispiel wird wieder mal die Verantwortung oft 
FINTA*-Personen auferlegt. Für biologisch weibliche Körper sind zahlreiche 
Verhütungsmittel auf dem Markt, die viel Aufwand, psychische Belastung und 
Nebenwirkungen mit sich bringen. Dagegen ist nach wie vor für biologisch 
männliche Körper nur das Kondom verfügbar. Das trägt zur Zementierung der 
weiblichen Verantwortung im Bereich Verhütung wesentlich bei.
Zu einer nachhaltigen Überwindung dieser Ungerechtigkeiten fordern wir:
Auskömmliche Finanzierung der Erforschung von Verhütungsmitteln für 
Männer;
Die Schaffung von verbesserten Voraussetzungen für eine gleichberechtigte 
Inanspruchnahme von Elternzeit und -geld, zum Beispiel indem das 12+2 
Modell auf 7+7 geändert wird;
Umfassende Kinderbetreuungsangebote und die Einführung der 
Kindergrundsicherung, um
Armutsrisiken von Familien abzuwenden;
Bildungsangebote zur gerechten Verteilung von Care-Arbeit in Schule und 
Erwachsenenbildung.
https://de.statista.com/infografik/24835/anteil-der-vaeter-in-deutschland-die-
elterngeld-beziehen/
https://www.swr.de/wissen/neue-verhuetungsmethoden-fuer-maenner-100.html
Gender Pay Gap und Männergremien – kotzen uns an!
2022 haben FINTA*s pro Stunde im Schnitt 18 % weniger verdient als Männer und 
selbst mit einem bereinigten Gender Pay Gap, also mit vergleichbaren 
Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien wie Männer, waren es immer 
noch 7 %. Das ist weder fair noch länger in irgendeiner Form hinnehmbar!
Was der unbereinigte Gender Pay Gap auch zeigt, ist die totale 
Unterrepräsentation von FINTA*s in höheren Positionen, die zugleich eine bessere 
Bezahlung mit sich bringen. Auch wenn die seit 2016 eingeführte 
Geschlechterquote in börsennotierten Unternehmen greift und mittlerweile der 
Anteil von FINTA*s von 10,2 % auf 35,2 % in den 105 deutschen Aufsichtsräten 
gestiegen ist, ist das lange noch nicht annähernd zufriedenstellend.
Der Gender Pay Gap und der noch immer absurd hohe Männerüberschuss in 
Aufsichtsräten und generell in quasi allen wichtigen Gremien steht im 
Widerspruch zur der im Grundgesetz verankerten Gleichberechtigung und muss – 
wenn es aus der Gesellschaft bzw. Wirtschaft heraus nicht funktioniert – 
politisch mit allen Mitteln bekämpft werden! (Der Markt regelt immer noch einen 
Scheiß!)
Daher fordern wir:
Erhöhung der Geschlechterquote in den Aufsichtsräten börsennotierter und 
paritätisch mitbestimmender Unternehmen von 30 auf 50 %;
Mehr Hürdenabbau für FINTA*s in Männer dominierenden Berufszweigen mit dem 
Ziel 30 % FINTA*-Personen in allen Berufen;
Alle Listen für öffentliche ehren- und hauptamtliche Wahlen müssen zu 100 
% paritätisch aufgestellt sein;
Alle Vorstände in der SPD – von Ortsverein über Kreis-, Landes- und 
Bundesverband über Arbeitsgemeinschaften und Co – müssen wenn irgendwie 
möglich zu mindestens 50 % mit FINTA*s besetzt sein.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/01/PD23_036_621.html
https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-aufsichtsraete-die-quote-greift-
4461.htm
https://www.bmfsfj.de/quote/daten.html
Gender Wealth Gap - kotzt uns an!
Es ist kein Wunder, dass FINTA*s in Deutschland (und in der Welt) weniger 
Vermögen haben als Männer. Es ist das Ergebnis davon, dass FINTA*s bei gleicher 
Arbeit schlechter bezahlt werden (Gender Pay Gap), eher in Teilzeit arbeiten, 
eher Care-Arbeit übernehmen (Gender Care Gap), und eher in schlechter bezahlten 
Berufen arbeiten. FINTA*-Personen können daher weniger Vermögen aufbauen und 
sind daher stärker von Armut und Altersarmut betroffen.
Um die bestehenden wirtschaftlichen Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern 
anzugehen und eine gerechtere Verteilung von Vermögen zu erreichen, braucht es 
daher eine Vermögenssteuer! Die, die reich sind, dürfen nicht auf Kosten der 
bestehenden Ungleichheiten weiter reich bleiben, während die gleichen Umstände 
immer mehr Menschen und vor allem FINTA*s in Armut drängt. Die Einnahmen der 
Vermögenssteuer müssen investiert werden durch Programme und Initiativen, die 
die wirtschaftliche Stärkung von FINTA*s unterstützen und ihre finanzielle 
Unabhängigkeit sicherstellen. Das kann zum Beispiel finanzielle Unterstützung 
für alleinerziehende Elternteile und den Ausbau von sozialen Sicherungsnetzen 
wie die Grundrente umfassen, wie auch Investitionen in Bildung und Ausbildung, 
und Unternehmensgründungen von FINTA*s. Daneben müssen die Einnahmen aus der 
Vermögenssteuer auch direkt umverteilt werden als Grunderbe an junge Menschen.
Eine Vermögenssteuer und das Grunderbe wäre ein Schritt in Richtung einer 
inklusiveren und gerechteren Gesellschaft, in der FINTA*s gleiche 
wirtschaftliche Chancen und Ressourcen haben.
https://www.ipg-journal.de/rubriken/wirtschaft-und-
oekologie/artikel/umverteilen-um-zu-wachsen-6615/
https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-vermoegen-frauen-fallen-weiter-
zurueck-9700.htm
Gender Health Gap – kotzt uns an!
Auch die Medizin ist historisch männlich, und die Auswirkungen davon auf das 
Leben von FINTA*s sind bis heute spürbar. Wegen Vorurteilen gegen FINTA*s, vor 
allem gegen BIPoC-FINTA*s, werden ihre Schmerzen und Leiden oft nicht ernst 
genommen. Krankheiten werden nicht erkannt, betroffene Patient:innen erhalten 
nicht die Pflege, die sie benötigen. Oft müssen FINTA*s daher mehrfach in die 
Praxis um eine angemessene Versorgung einzufordern. Dies belastet nicht nur die 
betroffenen Patient:innen und verschlimmert ihr Leiden, sondern belastet auch 
das Gesundheitssystem.
Ein weiterer Punkt betrifft die Unterschiede zwischen biologisch weiblichen zu 
biologisch männlichen Körpern. Studien werden überwiegend an biologisch 
männlichen Körpern durchgeführt, was dazu führt, dass Medikamente und 
Krankheitsdiagnostiken oft nicht auf biologisch weibliche Körper zugeschnitten 
sind. Dies kann unerwartete Nebenwirkungen von Medikamenten verursachen oder 
dazu führen, dass Krankheiten bei biologisch weiblichen Körpern nicht erkannt 
werden.
Hinzu kommt noch die altbekannte Forderung, die immer noch nötig ist: die 
Kriminalisierung von Abtreibungen muss endlich abgeschafft werden! Menschen, die 
Kinder bekommen können, müssen selber entscheiden können, ob und wann sie ein 
Kind austragen möchten. Zugang zu Abtreibungen muss allen Menschen mit Uterus 
bedingungslos und flächendeckend zur Verfügung stehen.
Wir fordern:
Integration unterschiedlicher Krankheitsbilder im Medizinstudium und in 
Fortbildungen, um das Bewusstsein für geschlechtsspezifische 
Gesundheitsfragen zu schärfen;
Bereitstellung von mehr Forschungsmitteln für Krankheiten, die 
hauptsächlich biologisch weibliche Körper betreffen, um die Diagnose, 
Behandlung und Prävention dieser Erkrankungen zu verbessern;
Verpflichtende Durchführung von Studien an biologisch weiblichen Körpern, 
um eine angemessene Berücksichtigung der geschlechtsspezifischen 
Unterschiede zu gewährleisten; Medikamente und Therapieansätze sollten 
besser auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Patient:innen abgestimmt 
werden;
Abschaffung § 218 StGB und barrierearmen und kostenlosen Zugang zu 
Abtreibungen, egal ob in der Stadt oder auf dem Land.
https://editionf.com/gender-health-gap-was-ist-das-eigentlich/
https://www.fluter.de/gender-health-gap-kurz-erklaert
Stadt & Mobilität für Männer – kotzt uns an! 
Viel zu lang war der Staat männlich: in den Kommunen, im Land, im Bund (und 
nein, 16 Jahre Merkel ändern daran nicht viel). Dementsprechend wurde in 
Männeranliegen investiert. Die Konsequenz: FINTA*s, BIPoCs und queere Menschen 
fühlen sich in den geschaffenen Strukturen nicht sicher und sind auch nicht 
sicher, wie Daten es immer wieder belegen.
Das muss ein Ende haben! Unsere Städte und Kommunen müssen die Lebensrealität 
ALLER in den Blick nehmen und in die Bedürfnisse aller Einwohnenden investieren. 
Das heißt: Städte, Dörfer und Mobilität müssen feministisch und intersektional 
geplant werden. Dazu müssen FINTA*s, BIPoCs und queere Menschen mit an den Tisch 
und in die Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Es sind UNSERE Lebensräume, 
wir ALLE wollen und müssen an der Gestaltung teilhaben!
Um das umzusetzen, fordern wir partizipative Mobilitäts- sowie Kommunalplanung 
und eine ausgeglichene Vertretung aller Interessensgruppen in den zuständigen 
Gremien. Bei Datenerhebungen müssen die Perspektiven und unterschiedlichen 
Lebensrealitäten der betroffenen Gruppen berücksichtigt und angemessen 
dargestellt werden.
Verherrlichung von Männern im öffentlichen Raum – kotzt uns an! 
Wie viele Straßennamen mit FINTA*-Personen in deinem Dorf oder Viertel kennst 
du? Und wie viele Statuen hast du schon gesehen, bei denen keine Männer auf 
Sockeln thronen? Richtig: eindeutig viel zu wenige!
Aber um das Geschlechterverhältnis bei Straßennamen sowie Denkmälern bzw. 
Statuen annähernd auszugleichen, müssen wir sofort handeln und dürfen keine 
weiteren neuen männlichen Heldenverehrungen zulassen. Es bedarf sogar eines 
weiteren Schrittes: Männer, die bei der Durchführung von kolonialen und 
sklavereibezogenen oder anderweitig menschenfeindlichen Unrechts aktiv oder 
duldend beteiligt waren, müssen sofort aus dem öffentlichen Raum verschwinden 
und durch FINTA*s ersetzt werden. Alle Orte des Gedenkens an Männer durch 
Namensgebungen und optische Darstellungen dieser müssen unter die Lupe genommen 
werden und unverzüglich ersetzt werden, sollten sie durch ihre Handlungen nicht 
mehr geeignet sein, solch eine Ehrung zu erfahren. Der öffentliche Raum gehört 
allen und es ist endlich an der Zeit, FINTA*s mindestens genauso sichtbar zu 
machen wie die vermeintlich ehrenhaften Männer, die an jeder Ecke weiterleben.
Globale Ungerechtigkeit – kotzt uns an! 
Weltweit gesehen ist die Not nach Umverteilung noch viel ausgeprägter als in 
Deutschland. Nicht nur die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern muss bekämpft 
werden, auch das koloniale Erbe von Europa hat zu starkem wirtschaftlichen 
Ungleichgewicht zwischen dem Globalen Süden und dem Globalen Norden geführt. 
Hinzukommt die Klimakatastrophe: hauptsächlich verursacht durch den Globalen 
Norden, und hauptsächlich ausgebadet (manchmal im wörtlichen Sinne) im Globalen 
Süden. FINTA*s und marginalisierte Gruppen sind überproportional von Armut 
betroffen. Gleichzeitig tragen sie oft die Hauptlast der Klimakatastrophe, sei 
es durch Wasserknappheit, Ernteausfälle oder den Verlust von Wohnraum aufgrund 
von Naturkatastrophen. Für eine internationalistische feministischequeerfeministische Umverteilung 
muss Klimagerechtigkeit eine Priorität sein. Dies bedeutet, dass Länder und 
Gemeinschaften, die am wenigsten zur globalen Erwärmung beigetragen haben, 
angemessen unterstützt werden, um sich an den Folgen des Klimawandels anpassen 
zu können. Hierfür müssen Konzepte wie die Feministische Außenpolitik und 
Feministische Entwicklungspolitik weiterentwickelt werden und mit Leben gefüllt 
werden, damit sie nicht nur bloße politische Worthülsen bleiben. Das heißt, 
neben einer breit gefächerten Unterstützung der Betroffenen auf Augenhöhe, auch, 
dass wir in Deutschland und Europa uns unserer Verantwortung bewusst werden und 
Konsequenzen aus der Klimakatastrophe ziehen müssen, damit es zu einer 
wirklichen Umverteilung kommen kann.
Sonstige Links: 
https://www.fes.de/themenportal-gender-jugend/internationaler-frauentag-
2022/gender-gaps
Von Zeile 12 bis 14:
Ressourcen haben und ein bedingungsloser Teil des politischen Prozesses sein. FeministischeQueerfeministische Umverteilung umfasst die konkrete Umverteilung von Geldern, aber auch von allen anderen Ressourcen, die dem Staat und Entscheidungsträger:innen 
Von Zeile 199 bis 201:
es durch Wasserknappheit, Ernteausfälle oder den Verlust von Wohnraum aufgrund von Naturkatastrophen. Für eine internationalistische feministischequeerfeministische Umverteilung muss Klimagerechtigkeit eine Priorität sein. Dies bedeutet, dass Länder und 
Die Jusos Thüringen fordern Politik und Entscheidungsträger:innen auf allen 
Ebenen auf, sich für intersektionale queerfeministische Umverteilung 
einzusetzen, damit wir endlich die Ungerechtigkeit, gegen die FINTA*, BIPoC und 
queere Personen konstant ankämpfen müssen, beseitigen können. Wenn wir warten, 
bis sich das Geld und die Ressourcen von selber umverteilen, werden höchstens 
unsere Ururenkelkinder etwas davon abhaben – das dauert uns zu lang! Daher muss 
die Politik eingreifen und die Weichen stellen für eine gerechtere Gesellschaft, 
statt bestehende Ungleichheiten weiterhin zu tolerieren und zu unterstützen.
Die Forderung ist einfach und revolutionär zugleich: die Lebensrealitäten von 
Menschen, die nicht der weißen-hetero-cis-männlichen Norm entsprechen, müssen 
einen GLEICHWERTIGEN Platz am Tisch haben, sie müssen den gleichen Zugang zu 
Ressourcen haben und ein bedingungsloser Teil des politischen Prozesses sein. FeministischeQueerfeministische Umverteilung umfasst die konkrete Umverteilung von Geldern, aber 
auch von allen anderen Ressourcen, die dem Staat und Entscheidungsträger:innen 
zur Verfügung stehen.
In diesem Antrag formulieren wir in diesem Sinne Forderungen für einige 
politische Bereiche, doch diese umfassen noch lange nicht alles, was nötig und 
möglich ist.
Gender Care Gap- kotzt uns an!
In Deutschland leisten Frauen täglich 87 Minuten mehr unbezahlte Sorgearbeit als 
Männer. Dabei bleiben, häufig im Sinn eines antiquierten Rollen- und 
Geschlechterbildes, viele alltägliche Aufgaben an FINTA*-Personen hängen.
Bei der Inanspruchnahme von Elternzeit gibt es weitere gravierende Unterschiede 
zwischen den Geschlechtern. Nur 26 % der Elterngeldbeziehenden sind männlich. 
Weiterhin nehmen Männer 3,6 Monate und Frauen 14,6 Monate Elternzeit in 
Anspruch. Es wird deutlich: Kindererziehung wird weiterhin nicht 
gleichberechtigt zwischen den Geschlechtern aufgeteilt.
Alleinerziehende stehen vor kaum zu bewältigenden Herausforderungen. Für sie ist 
es besonders schwer, Care- und Erwerbsarbeit zu vereinbaren. Sie sind von 
besonderen Armutsrisiken betroffen und überdurchschnittlich häufig auf 
Aufstockleistungen angewiesen.
Und damit nicht genug. Auch im Bereich der Pflege von Angehörigen sind 60 % der 
Pflegenden Frauen.
Care-Arbeit umfasst nicht nur Erziehungs- oder Pflegearbeit, sondern auch die 
Arbeit, die FINTA*s z.B. in ihren Beziehungen oder in ihrem Sexleben leisten 
müssen - bei der Verhütung zum Beispiel wird wieder mal die Verantwortung oft 
FINTA*-Personen auferlegt. Für biologisch weibliche Körper sind zahlreiche 
Verhütungsmittel auf dem Markt, die viel Aufwand, psychische Belastung und 
Nebenwirkungen mit sich bringen. Dagegen ist nach wie vor für biologisch 
männliche Körper nur das Kondom verfügbar. Das trägt zur Zementierung der 
weiblichen Verantwortung im Bereich Verhütung wesentlich bei.
Zu einer nachhaltigen Überwindung dieser Ungerechtigkeiten fordern wir:
Auskömmliche Finanzierung der Erforschung von Verhütungsmitteln für
Männer;
Die Schaffung von verbesserten Voraussetzungen für eine gleichberechtigte
Inanspruchnahme von Elternzeit und -geld, zum Beispiel indem das 12+2
Modell auf 7+7 geändert wird;
Umfassende Kinderbetreuungsangebote und die Einführung der
Kindergrundsicherung, umArmutsrisiken von Familien abzuwenden;
Bildungsangebote zur gerechten Verteilung von Care-Arbeit in Schule und
Erwachsenenbildung.
https://de.statista.com/infografik/24835/anteil-der-vaeter-in-deutschland-die-
elterngeld-beziehen/
https://www.swr.de/wissen/neue-verhuetungsmethoden-fuer-maenner-100.html
Gender Pay Gap und Männergremien – kotzen uns an!
2022 haben FINTA*s pro Stunde im Schnitt 18 % weniger verdient als Männer und 
selbst mit einem bereinigten Gender Pay Gap, also mit vergleichbaren 
Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien wie Männer, waren es immer 
noch 7 %. Das ist weder fair noch länger in irgendeiner Form hinnehmbar!
Was der unbereinigte Gender Pay Gap auch zeigt, ist die totale 
Unterrepräsentation von FINTA*s in höheren Positionen, die zugleich eine bessere 
Bezahlung mit sich bringen. Auch wenn die seit 2016 eingeführte 
Geschlechterquote in börsennotierten Unternehmen greift und mittlerweile der 
Anteil von FINTA*s von 10,2 % auf 35,2 % in den 105 deutschen Aufsichtsräten 
gestiegen ist, ist das lange noch nicht annähernd zufriedenstellend.
Der Gender Pay Gap und der noch immer absurd hohe Männerüberschuss in 
Aufsichtsräten und generell in quasi allen wichtigen Gremien steht im 
Widerspruch zur der im Grundgesetz verankerten Gleichberechtigung und muss – 
wenn es aus der Gesellschaft bzw. Wirtschaft heraus nicht funktioniert – 
politisch mit allen Mitteln bekämpft werden! (Der Markt regelt immer noch einen 
Scheiß!)
Daher fordern wir:
Erhöhung der Geschlechterquote in den Aufsichtsräten börsennotierter und
paritätisch mitbestimmender Unternehmen von 30 auf 50 %;
Mehr Hürdenabbau für FINTA*s in Männer dominierenden Berufszweigen mit dem
Ziel 30 % FINTA*-Personen in allen Berufen;
Alle Listen für öffentliche ehren- und hauptamtliche Wahlen müssen zu 100
% paritätisch aufgestellt sein;
Alle Vorstände in der SPD – von Ortsverein über Kreis-, Landes- und
Bundesverband über Arbeitsgemeinschaften und Co – müssen wenn irgendwie
möglich zu mindestens 50 % mit FINTA*s besetzt sein.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/01/PD23_036_621.html
https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-aufsichtsraete-die-quote-greift-
4461.htm
https://www.bmfsfj.de/quote/daten.html
Gender Wealth Gap - kotzt uns an!
Es ist kein Wunder, dass FINTA*s in Deutschland (und in der Welt) weniger 
Vermögen haben als Männer. Es ist das Ergebnis davon, dass FINTA*s bei gleicher 
Arbeit schlechter bezahlt werden (Gender Pay Gap), eher in Teilzeit arbeiten, 
eher Care-Arbeit übernehmen (Gender Care Gap), und eher in schlechter bezahlten 
Berufen arbeiten. FINTA*-Personen können daher weniger Vermögen aufbauen und 
sind daher stärker von Armut und Altersarmut betroffen.
Um die bestehenden wirtschaftlichen Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern 
anzugehen und eine gerechtere Verteilung von Vermögen zu erreichen, braucht es 
daher eine Vermögenssteuer! Die, die reich sind, dürfen nicht auf Kosten der 
bestehenden Ungleichheiten weiter reich bleiben, während die gleichen Umstände 
immer mehr Menschen und vor allem FINTA*s in Armut drängt. Die Einnahmen der 
Vermögenssteuer müssen investiert werden durch Programme und Initiativen, die 
die wirtschaftliche Stärkung von FINTA*s unterstützen und ihre finanzielle 
Unabhängigkeit sicherstellen. Das kann zum Beispiel finanzielle Unterstützung 
für alleinerziehende Elternteile und den Ausbau von sozialen Sicherungsnetzen 
wie die Grundrente umfassen, wie auch Investitionen in Bildung und Ausbildung, 
und Unternehmensgründungen von FINTA*s. Daneben müssen die Einnahmen aus der 
Vermögenssteuer auch direkt umverteilt werden als Grunderbe an junge Menschen.
Eine Vermögenssteuer und das Grunderbe wäre ein Schritt in Richtung einer 
inklusiveren und gerechteren Gesellschaft, in der FINTA*s gleiche 
wirtschaftliche Chancen und Ressourcen haben.
https://www.ipg-journal.de/rubriken/wirtschaft-und-
oekologie/artikel/umverteilen-um-zu-wachsen-6615/
https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-vermoegen-frauen-fallen-weiter-
zurueck-9700.htm
Gender Health Gap – kotzt uns an!
Auch die Medizin ist historisch männlich, und die Auswirkungen davon auf das 
Leben von FINTA*s sind bis heute spürbar. Wegen Vorurteilen gegen FINTA*s, vor 
allem gegen BIPoC-FINTA*s, werden ihre Schmerzen und Leiden oft nicht ernst 
genommen. Krankheiten werden nicht erkannt, betroffene Patient:innen erhalten 
nicht die Pflege, die sie benötigen. Oft müssen FINTA*s daher mehrfach in die 
Praxis um eine angemessene Versorgung einzufordern. Dies belastet nicht nur die 
betroffenen Patient:innen und verschlimmert ihr Leiden, sondern belastet auch 
das Gesundheitssystem.
Ein weiterer Punkt betrifft die Unterschiede zwischen biologisch weiblichen zu 
biologisch männlichen Körpern. Studien werden überwiegend an biologisch 
männlichen Körpern durchgeführt, was dazu führt, dass Medikamente und 
Krankheitsdiagnostiken oft nicht auf biologisch weibliche Körper zugeschnitten 
sind. Dies kann unerwartete Nebenwirkungen von Medikamenten verursachen oder 
dazu führen, dass Krankheiten bei biologisch weiblichen Körpern nicht erkannt 
werden.
Hinzu kommt noch die altbekannte Forderung, die immer noch nötig ist: die 
Kriminalisierung von Abtreibungen muss endlich abgeschafft werden! Menschen, die 
Kinder bekommen können, müssen selber entscheiden können, ob und wann sie ein 
Kind austragen möchten. Zugang zu Abtreibungen muss allen Menschen mit Uterus 
bedingungslos und flächendeckend zur Verfügung stehen.
Wir fordern:
Integration unterschiedlicher Krankheitsbilder im Medizinstudium und in
Fortbildungen, um das Bewusstsein für geschlechtsspezifische
Gesundheitsfragen zu schärfen;
Bereitstellung von mehr Forschungsmitteln für Krankheiten, die
hauptsächlich biologisch weibliche Körper betreffen, um die Diagnose,
Behandlung und Prävention dieser Erkrankungen zu verbessern;
Verpflichtende Durchführung von Studien an biologisch weiblichen Körpern,
um eine angemessene Berücksichtigung der geschlechtsspezifischen
Unterschiede zu gewährleisten; Medikamente und Therapieansätze sollten
besser auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Patient:innen abgestimmt
werden;
Abschaffung § 218 StGB und barrierearmen und kostenlosen Zugang zu
Abtreibungen, egal ob in der Stadt oder auf dem Land.
https://editionf.com/gender-health-gap-was-ist-das-eigentlich/
https://www.fluter.de/gender-health-gap-kurz-erklaert
Stadt & Mobilität für Männer – kotzt uns an!
Viel zu lang war der Staat männlich: in den Kommunen, im Land, im Bund (und 
nein, 16 Jahre Merkel ändern daran nicht viel). Dementsprechend wurde in 
Männeranliegen investiert. Die Konsequenz: FINTA*s, BIPoCs und queere Menschen 
fühlen sich in den geschaffenen Strukturen nicht sicher und sind auch nicht 
sicher, wie Daten es immer wieder belegen.
Das muss ein Ende haben! Unsere Städte und Kommunen müssen die Lebensrealität 
ALLER in den Blick nehmen und in die Bedürfnisse aller Einwohnenden investieren. 
Das heißt: Städte, Dörfer und Mobilität müssen feministisch und intersektional 
geplant werden. Dazu müssen FINTA*s, BIPoCs und queere Menschen mit an den Tisch 
und in die Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Es sind UNSERE Lebensräume, 
wir ALLE wollen und müssen an der Gestaltung teilhaben!
Um das umzusetzen, fordern wir partizipative Mobilitäts- sowie Kommunalplanung 
und eine ausgeglichene Vertretung aller Interessensgruppen in den zuständigen 
Gremien. Bei Datenerhebungen müssen die Perspektiven und unterschiedlichen 
Lebensrealitäten der betroffenen Gruppen berücksichtigt und angemessen 
dargestellt werden.
Verherrlichung von Männern im öffentlichen Raum – kotzt uns an!
Wie viele Straßennamen mit FINTA*-Personen in deinem Dorf oder Viertel kennst 
du? Und wie viele Statuen hast du schon gesehen, bei denen keine Männer auf 
Sockeln thronen? Richtig: eindeutig viel zu wenige!
Aber um das Geschlechterverhältnis bei Straßennamen sowie Denkmälern bzw. 
Statuen annähernd auszugleichen, müssen wir sofort handeln und dürfen keine 
weiteren neuen männlichen Heldenverehrungen zulassen. Es bedarf sogar eines 
weiteren Schrittes: Männer, die bei der Durchführung von kolonialen und 
sklavereibezogenen oder anderweitig menschenfeindlichen Unrechts aktiv oder 
duldend beteiligt waren, müssen sofort aus dem öffentlichen Raum verschwinden 
und durch FINTA*s ersetzt werden. Alle Orte des Gedenkens an Männer durch 
Namensgebungen und optische Darstellungen dieser müssen unter die Lupe genommen 
werden und unverzüglich ersetzt werden, sollten sie durch ihre Handlungen nicht 
mehr geeignet sein, solch eine Ehrung zu erfahren. Der öffentliche Raum gehört 
allen und es ist endlich an der Zeit, FINTA*s mindestens genauso sichtbar zu 
machen wie die vermeintlich ehrenhaften Männer, die an jeder Ecke weiterleben.
Globale Ungerechtigkeit – kotzt uns an!
Weltweit gesehen ist die Not nach Umverteilung noch viel ausgeprägter als in 
Deutschland. Nicht nur die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern muss bekämpft 
werden, auch das koloniale Erbe von Europa hat zu starkem wirtschaftlichen 
Ungleichgewicht zwischen dem Globalen Süden und dem Globalen Norden geführt. 
Hinzukommt die Klimakatastrophe: hauptsächlich verursacht durch den Globalen 
Norden, und hauptsächlich ausgebadet (manchmal im wörtlichen Sinne) im Globalen 
Süden. FINTA*s und marginalisierte Gruppen sind überproportional von Armut 
betroffen. Gleichzeitig tragen sie oft die Hauptlast der Klimakatastrophe, sei 
es durch Wasserknappheit, Ernteausfälle oder den Verlust von Wohnraum aufgrund 
von Naturkatastrophen. Für eine internationalistische feministischequeerfeministische Umverteilung 
muss Klimagerechtigkeit eine Priorität sein. Dies bedeutet, dass Länder und 
Gemeinschaften, die am wenigsten zur globalen Erwärmung beigetragen haben, 
angemessen unterstützt werden, um sich an den Folgen des Klimawandels anpassen 
zu können. Hierfür müssen Konzepte wie die Feministische Außenpolitik und 
Feministische Entwicklungspolitik weiterentwickelt werden und mit Leben gefüllt 
werden, damit sie nicht nur bloße politische Worthülsen bleiben. Das heißt, 
neben einer breit gefächerten Unterstützung der Betroffenen auf Augenhöhe, auch, 
dass wir in Deutschland und Europa uns unserer Verantwortung bewusst werden und 
Konsequenzen aus der Klimakatastrophe ziehen müssen, damit es zu einer 
wirklichen Umverteilung kommen kann.
Sonstige Links:
https://www.fes.de/themenportal-gender-jugend/internationaler-frauentag-
2022/gender-gaps
