Veranstaltung: | Landeskonferenz 2023 |
---|---|
Tagesordnungspunkt: | 13. Antragsberatung |
Antragsteller*in: | Landeskoordinierung der Hochschulgruppen Thüringen (dort beschlossen am: 24.05.2023) |
Status: | Verschoben |
Eingereicht: | 24.05.2023, 00:00 |
B4: Eine Inklusive Hochschule für Alle!
Antragstext
Was bedeutet Inklusion für uns als Jusos Thüringen? Inklusion bedeutet für uns,
dass alle Menschen sich in unserer Gesellschaft gleichberechtigt, selbstbestimmt
einbringen und mitgestalten können. Deshalb setzen wir uns als Jusos Thüringen
für ein inklusives Studium und einen inklusiven Studienalltag ein. Dabei sollte
es egal sein, welches Geschlecht, Alter, soziale Herkunft, Religion oder
Behinderung der Mensch hat. Gerade für Menschen mit Behinderungen ist der
Studienalltag oft alles andere als einfach, deshalb wollen wir die Barrieren an
den Thüringer Hochschulen einreißen. Dies gilt für Barrieren aller Art, egal, ob
sichtbar oder unsichtbar, egal ob baulich oder in den Köpfen der Menschen, egal
ob strukturell oder finanziell, sie gehören niedergerissen! Es wird Zeit für
eine Hochschule für alle!
Für eine echte Inklusion an Thüringer Hochschulen!
Im Rahmen des Thüringer Hochschulpakts werden Maßnahmen für die Inklusion von
Menschen mit Behinderung an Hochschulen vom Freistaat Thüringen gefördert.
Sowohl in der Rahmenvereinbarung zum Hochschulentwicklungsplan bis 2025 als auch
im Maßnahmenplan zur Umsetzung der UN-Behindertenkonvention sind Schritte für
die Verbesserung der Inklusion vorgeschrieben. Studierende haben darüber hinaus
die Möglichkeit, Nachteilsausgleiche und Beratungsangebote in Anspruch zu
nehmen. In der Realität zeigt sich jedoch, dass solche Maßnahmen oft nur von
einem geringen Anteil der Berechtigten in Anspruch genommen werden und Menschen
mit Behinderung überdurchschnittlich oft ihr Studium abbrechen. Das zeigt: Die
Inklusion an Hochschulen ist noch alles andere als optimal.
Wir fordern daher:
Eine größere Anzahl von Inklusionsbeauftragten an Hochschulen
Abbau von bürokratischen Hürden und bessere Unterstützung für die
Beantragung von Nachteilsausgleichen
Bessere Einbeziehung von Betroffenen bei Ausgestaltung von Inklusiven
Maßnahmen
Förderung von Selbsthilfegruppen
Mehr Sichtbarkeit durch Repräsentation in allen studentischen Gremien
Regelmäßige Schulungen für Lehrende zur Verbesserung der inklusiven Lehre
Prüfungsphasen mit flexiblen Fristen, An- und Abmeldungen, in denen
mehrere Prüfungstermine angeboten werden und die Prüfungsart frei gewählt
werden kann
Die grundsätzliche Abschaffung der Anwesenheitspflicht
Eine Hochschule nicht nur für deutsche Kartoffeln
Unter Inklusion verstehen wir aber nicht nur die Inklusion von Studierenden mit
Beeinträchtigungen, sondern auch die Teilhabe von Studierenden aus dem Ausland,
die hier in Deutschland studieren. Dabei ist in den letzten Jahren immer mehr
festzustellen, dass internationale Studierende strukturellen Benachteiligungen
an den thüringischen Hochschulen ausgesetzt sind. So werden sie häufiger in
schlecht ausgestatteten Wohnheimen untergebracht. Zusätzlich ist das Angebot an
englischsprachigen Sprachkurs, dass mehr Kurse auf englisch angeboten werden
müssen. Gleichzeitig ist die Betreuungsangebote für die Internationals noch
ausbaufähig. All diese strukturellen Benachteiligungen führen zu einer großen
Frustration und einer überdurchschnittlich hohen Abbruchquote unter
internationalen Studierenden.
Um deshalb die Thüringischen Hochschulen inklusiver und attraktiver für
internationale Studierende zu gestalten fordern wir als Jusos Thüringen;
Verbesserung der Wohnungssituation für internationalen Studierenden in
ganz Thüringen
besserer Zugang zu Hochschulgremien zum Beispiel durch mehrsprachige
Protokolle
Mehr Beratungsangebote schaffen in ganz Thüringen
Eine Hochschule für jeden Geldbeutel
Eine inklusive Hochschule für alle bedeutet auch, den Erfolg des Studiums und
die Teilhabe am studentischen Leben nicht vom Geldbeutel abhängig zu machen.
Dass Studierende oft unter prekären finanziellen Bedingungen leiden, ist leider
nichts Neues. In Zeiten von Krieg, Inflation und Energiekrise hat sich die Lage
für viele aber nochmals dramatisch verschärft. Fast die Hälfte aller
Studierenden verfügen monatlich über weniger als 900 Euro, mehr als ein Drittel
lebt unter der Armutsgrenze. Die meisten Studierenden verfügen zudem über keine
Rücklagen und sind zur Finanzierung des Studiums auf Nebentätigkeiten
angewiesen. Aufgrund dieser Umstände sind viele Studierende besonders hart von
steigenden Mieten und Energiekosten sowie der allgemeinen Inflation betroffen.
Die Nachfrage nach günstigen Wohnheimplätzen liegt dabei weit über dem Angebot.
wir fordern daher:
Energischer Ausbau und Sanierung von Wohnheimen
Elternunabhängiges, BAFÖG und anhebung der Fördersätze
Abschaffung der Langzeitstudiengebühren
Ein flächendeckender Tarifvertrag für studentische Hilfskräfte - TV Stud
jetzt!
Preisdeckel für Mensa Gerichte
bessere technische Ausstattung der Hochschulen
Antragsbegründung
erfolgt mündlich