Veranstaltung: | Landeskonferenz 2023 |
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Antragsteller*in: | Jusos Nordhausen (dort beschlossen am: 21.05.2023) |
Status: | Abgelehnt |
Eingereicht: | 10.06.2023, 17:00 |
Antragshistorie: |
B3. Bessere Bildung schafft man nicht durch eine verkürzte Ausbildung der Lehrkräfte!
Antragstext
Wir fordern den Vorbereitungsdienst in Thüringen wieder auf zwei Jahre anzuheben
und dies für alle Schulformen. Es soll keinen Unterschied mehr in den
Schulformen in der Dauer geben. Außerdem fordern wir eine angemessene Vergütung
(nach Thüringer Besoldungsordnung A13) auch für den Vorbereitungsdienst, denn
Lehrkräfte im Referendariat können von 1447€ im Monat ihren Lebensunterhalt
(inklusive Krankenversicherung) nicht bestreiten, eine solche Bezahlung über
zwei Jahre ist unzumutbar.
Das Referendariat umfasst in Thüringen 18 Monate für das Lehramt an Grundschulen
und 24 Monate für das Lehramt an Regel-, Förderschulen und Gymnasien. So sagt es
das Gesetz. Den Lehramtsanwärter:innen werden aber Praktikas aus der Studienzeit
(die meist nur aus Hospitationen bestanden) anerkannt und somit wird der so
schon verkürzte Vorbereitungsdienst, nochmals auf 12 Monate für das Lehramt an
Grundschulen und 18 Monate für das Lehramt an Gymnasien, Regel- und
Förderschulen. Die Praktikas sollen 6 Monate Vorbereitungsdienst somit ersetzen.
Durch die Verkürzung des Vorbereitungsdienstes kommt es zu einer höheren
Belastung. Dieselben Leistungen, die einst in 2 Jahren zu absolvieren waren,
müssen nun in der Hälfte der Zeit gemeistert werden. Zudem werden
Lehramtsanwärter:innen vermehrt an den Schulen als Vertretungslehrkräfte
eingesetzt, da dort Lehrkräfte fehlen. Die Folge ist, dass immer mehr
Lehramtsanwärter:innen im Referendariat psychische Folgen davontragen. Zudem
fehlen auch Erfahrungen durch die Verkürzung des Referendariats. Die Folge ist,
dass frisch gebackene Lehrkräfte mit vielen Sachen überfordert sind. Im
Vorbereitungsdienst werden diese auf vieles unzureichend vorbereitet, da dort
auch der Lernstoff in weniger Zeit vermittelt werden muss. Weiterhin ist es für
uns unverständlich, wieso Grundschullehrer:innen weniger Zeit für die Ausbildung
bekommen, als alle anderen Lehrkräfte. Alle Lehrkräfte brauchen nicht nur
dieselbe Bezahlung, sondern auch eine gleichwertige Ausbildung.