Ä2 zu V3: Verkehrspolitik - mehr ÖPNV auf dem Land!

Problem: Zum Entlastungspaket der Bundesregierung zur Bekämpfung der steigenden
Preise aufgrund des völkerrechtswidrigen Angriffs Russlands auf die Ukraine
gehört auch die, vorerst auf die Monate Juni, Juli und August befristete
Einführung eines 9€-Tickets, welches bundesweit im ÖPNV und SPNV gültig ist.
Leider kann auch dieses sehr gute Entlastungspaket der Bundesregierung nicht die
desolate Lage des Nahverkehrs in Deutschland überdecken. Durch einen stärken
Nahverkehr würde uns eine Verkehrswende zum umweltfreundlicherem ÖPNV/SPNV
deutlich leichter fallen. Ebenfalls wird die Verkehrswende durch hohe
Trassenpreise (Kosten pro km auf einer Strecke für private Verkehrsunternehmen)
verhindert, die de facto ein Monopol der Deutschen Bahn AG sowie, damit
verbunden, hohe Fahrpreise für klimafreundliche Reisen mit der Bahn, bestehen.

Die Jusos Thüringen fordern:

1. Es muss eine Einkaufs-/Terminverbindung von jeder Gemeinde bis in die
   nächst größere Stadt/Kreisstadt bestehen. Das bedeutet, dass es
   Bürger*:innen möglich sein muss, Termine oder das Einkaufen durch
   zuverlässige und häufige (auch anrufbedingte) Fahrten mit dem ÖPNV/SPNV
   sicherzustellen.

2. Einen Abbau von Leistungen oder von Bahnhöfen/Haltestellen lehnen wir ab,
   wir wollen vielmehr eine Erhöhung des Angebotes durch Leistungen und
   Infrastruktur erreichen. Inaktive/zurückgebaute Bahnstrecken wollen wir
   konsequent reaktivieren, in defizitären Lagen auch mit Unterstützung des
   Bundeshaushalts.

3. In Bezug auf den ÖPNV wollen wir eine verstärkte Nutzung der
   Teleskopbedienung (Angebot schwach frequentierte Strecken durch
   nachfragebasierte Angebote zu sichern) etablieren. Ebenfalls soll das eben
   genannte System viel stärker Einfluss in die Angebotsplanung des
   Nahverkehrs erhalten (RufBus/AST im ÖPNV, „Winken“ an Haltestellen des
   SPNV).