C4NEU: Geänderter Schulbeginn für weiterführende Schulen
Veranstaltung: | Landeskonferenz der Jusos Thüringen 2022 |
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Tagesordnungspunkt: | 6 Antragsberatung |
Antragsteller*in: | Jusos Gotha |
Status: | Verschoben |
Eingereicht: | 17.06.2022, 13:05 |
Antragshistorie: |
Veranstaltung: | Landeskonferenz der Jusos Thüringen 2022 |
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Tagesordnungspunkt: | 6 Antragsberatung |
Antragsteller*in: | Jusos Gotha |
Status: | Verschoben |
Eingereicht: | 17.06.2022, 13:05 |
Antragshistorie: | Version 1 |
1. Die Jusos Thüringen fordern, dass der Schulbeginn in allen weiterführenden
Schulen landesweit auf 08:30 Uhr verschoben wird, um so der Gesundheit der
Jugendlichen Vorrang zu gewähren. Darüber hinaus fordern wir den Ausbau der
Hort- und Betreuungsinfrastruktur in der Form, dass eine Betreuung gerade der
jüngeren Schüler:innen auf dem Schulgelände vor Schulbeginn gewährleistet ist,
um so sowohl den beruflichen Verpflichtungen der Eltern wie auch der Taktung des
ÖPNV Rechnung zu tragen und einen für alle Akteur:innen widerstandsfreieren
Übergang zu ermöglichen.
2. Die Jusos Thüringen fordern zudem, dass die Taktung und die Bereitstellung
des ÖPNV unverzüglich, spätestens aber bei der Neuaushandlung der
Beförderungsverträge durch die Landkreise und kreisfreien Städte an den
geänderten Schulbeginn anzupassen, um so das Ziel des Antrages, die Erhaltung
der Gesundheit der Schüler:innen durch genügend Schlaf, umsetzen und erreichen
zu können.
Man muss nicht unbedingt einem politischen Jugendverband angehören oder ein schulpflichtiges Kind haben, um zu wissen oder sich zumindest selbst daran erinnern zu können, dass das frühe Aufstehen keinem jungen Menschen leichtfällt. Hierbei handelt es sich allerdings keinesfalls um ein Problem, welches mit einem schlechten Verhalten der Jugendlichen zu tun hat, bspw. weil diese nicht auf ihre Eltern hörten und immer zu spät ins Bett gingen, sondern um schlichte Biologie, genauer: Chronobiologie. Jener Wissenschaftszweig, welcher sich u.a. auch mit biologischen Rhythmen befasst, hat schon seit geraumer Zeit belastbar nachgewiesen, dass das frühe ins Bett gehen und frühe Aufstehen dem Biorhythmus von Jugendlichen ab circa 14 Jahren grundsätzlich widerspricht und mannigfaltige negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann, was allgemeinhin als sozialer Jetlag bezeichnet wird. Zu den möglichen Symptomen, die alle unter Schlafmangel Leidenden gleichermaßen betreffen, gehören Konzentrationsschwäche, Stoffwechselbeeinträchtigungen und in diesem Zuge auch erhöhte Risiken für Adipositas und Diabetes. Wer jetzt sagt, dass Probleme wie Schlafmangel nicht nur Schüler:innen täglich tangieren, ist offen gestanden der Ursache einer immer ungesünderen Arbeitswelt und Gesellschaft gerade ein Stück nähergekommen.
Die Frage ist also, ob wir weiterhin an der tradierten Zeit des Schulbeginns festhalten wollen, obwohl dies keinerlei positive Auswirkungen auf die Jugendlichen hat und gegen jede wissenschaftliche Evidenz spricht, oder ob wir uns dafür entscheiden, die Gesundheit der Schüler:innen endlich ernst zu nehmen.
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