Veranstaltung: | Landeskonferenz der Jusos Thüringen 2021 |
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Tagesordnungspunkt: | 8 Antragsberatung |
Antragsteller*in: | KV Weimar/Land (dort beschlossen am: 19.09.2021) |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 08.03.2022, 14:26 |
Antragshistorie: | Version 1 |
A18NEU3: Lebenszyklusanalyse bei jedem Bauvorhaben!
Antragstext
Die Bauindustrie ist lebensnotwendig. Aber in ihrer derzeitigen Form
klimazerstörerend. Daher ist die Bauindustrie als eine der emissionsreichsten
Industrien in die Pflicht zu nehmen damit Klimaziele wie Klimaneutralität der EU
bis 2050 und das Pariser Klimaabkommen unter 1,5°C Erwärmung zu bleiben,
Realität werden können.
Es gibt mittlerweile einige Gesetze und Normen, die sich mit der Nachhaltigkeit
von Bauten, insbesondere der Energieeffizienz von Gebäuden, beschäftigen.
Außerdem gibt es ProgRes III, das Deutsche Programm zur Resourceneffizienz. Aber
- das reicht noch nicht aus. Die Notwendigkeit des Bauens ist nicht von der Hand
zu weisen, dennoch muss dieses so nachhaltig wie möglich geschehen, unter der
Beachtung aller Faktoren, damit unsere Lebensgrundlage auf dieser Erde weiterhin
bestehen bleibt
Eine Lebenszyklusanalyse nimmt die unterschiedlichen Phasen des Bauvorhabens in
betracht, von der ersten Herstellung über die Nutzung bis zum Abbruch. In jeder
Phase werden die Emissionen und der Resourcenverbrauch betrachtet und
quantifiziert. Mit Hilfe der LZA werden Bauten in ihrer gesamten Existenz auf
ihre umwelt- und sozialverträglichkeit geprüft. Es wird nicht nur der
Energieverbrauch während der Nutzung in Betracht gezogen, sondern die
Auswirkungen in jeder Phase. Dadurch, dass auch der Abbruch in die Bewertung mit
eingeht, wird mehr Fokus auf die Wiederverwertbarkeit von Rohstoffen gelenkt.
Eine Lebenszyklusanalyse ist der erste Schritt Richtung Kreislaufwirtschaft in
der Bauindustrie.
Für Baugenehmigung aller Bauvorhaben soll eine Lebenszyklusanalyse (LZA)
verpflichtend werden, wie es ab nächstem Jahr in Frankreich Pflicht sein wird.
Als Maßgabe muss dabei gelten, dass die Bauten eine Erderwärmung von mehr als
1,5°C nicht fördern. Dazu können Referenzmethoden verwendet werden, die
vergleichend darlegen, ob ein Bau zu Klimaerwärmng von mehr als 1,5°C beiträgt
oder darunter bleibt. (s. zum Beispiel right-basedonscience.de) Die Vorschriften
müssen für öffentliche wie auch private Bauten gelten, und für jede Art von Bau,
seien es Infrastrukturprojekte oder Gebäude.
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