Veranstaltung: | Landesausschuss 2022 |
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Antragsteller*in: | Jusos Erfurt |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 01.06.2022, 10:12 |
Antragshistorie: | Version 1 |
C15: Azubis finanziell fördern
Antragstext
Wir fordern die Ausweitung der Berufsausbildungsbeihilfe auf alle Azubis die
außerhalb des elterlichen Haushalts wohnen. Dabei soll vor allem die Berechnung
des Einkommens der Eltern sowie der/des Lebenspartner:in beendet werden sowie
die Förderungsbegrenzung des Wohnraums.
Begründung
Der Bedarf an qualitativen Fachkräften ist enorm, so heißt es regelmäßig aus der Wirtschaft.
Dennoch bleiben diverse Ausbildungsplätze unbesetzt, was nicht zuletzt an den Hürden liegt, die Azubis finanziell in ihrer Ausbildungszeit ertragen müssen. Ausbildungsvergütungen sind allzuoft so gering, dass die Lebenshaltungskosten kaum zu stemmen sind. Dafür kämpfen wir parallel schon durch die Forderung der Mindestausbildungsvergütung, die den Ausbildenden Unternehmen zumindest eine gesetzliche Untergrenze aufzwingt. Das BAB fungiert aktuell als eine Art BaföG für Azubis neben der Ausbildungsvergütung.
Das ist kein optimaler Weg, bei der die Industrie und das Handwerk doch selbst genug Ansporn haben sollten, ihr angehendes Personal schon in der Lehre ausreichend zu finanzieren für ihre Arbeit. Da dies allzu oft nicht der Fall ist, dient das BAB als finanzielle Stütze für Azubis, die eine eigene Wohnung beziehen müssen und deren Vergütung nicht das Existenzminimum erreicht. Ausbildungsorte sowie die Berufsschulstandorte stellen eine zeitliche Belastung für alle Azubis dar. Entweder findet sich in Städten, an denen viele Ausbildungen angeboten werden, nur schwerlich bezahlbarer Wohnraum (Hier beißen sich die Probleme der Finanzierung mit der Ausbildungsvergütung), oder es bleibt bei Azubis günstiger, bei den Eltern wohnen zu bleiben und weite Pendelwege in Kauf zu nehmen.
Zwar hilft auch hier schon das (fast) landesweite Azubiticket, aber echte Ausbildungsplatzwahl, welche ja auch von der grundgesetzlichen Berufswahlfreiheit garantiert wird, sieht anders aus. Wohnpreise, Mobilitätskosten und schlecht entlohnte Arbeitszeit während der Ausbildung machen diesen Lebensweg nicht gerade attraktiv. Aber auch junge Menschen, die nach erfolgreicher Ausbildung oder Studium feststellen, warum auch immer, dass Sie doch nicht glücklich sind mit ihrer ersten (Aus-)Bildungswahl, brauchen gerade danach eine Möglichkeit, eine neue Lehre zu beginnen. Zu den bekannten Problemen kommt dann aber hinzu: die BAB ist nicht darauf ausgelegt. Ebenso wenig auf Azubis, welche bereits in einer Familie/Lebensgemeinschaft leben oder auf eigenen Beinen abseits der Eltern stehen wollen.
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