Veranstaltung: | Landesausschuss 2020 |
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Tagesordnungspunkt: | 4. Antragsberatung der übrigen LaKo Anträge |
Antragsteller*in: | KV Weimar/ Weimarer Land |
Status: | Zurückgezogen |
Eingereicht: | 24.09.2020, 10:26 |
B3: Viel mehr als Provinz! Starke politische Bildung in strukturschwachen ländlichen Räumen
Antragstext
Die Jusos Thüringen fordern die aktivere Arbeit an neuen Formen politischer
Aufklärung und Bildung in strukturschwachen ländlichen Räumen. Dafür sollen
bestehende zivilgesellschaftliche Strukturen gezielt genutzt und gestärkt
werden, und Strukturen geschaffen werden in Bereichen, in denen noch keine
vorhanden sind. Auch Strukturen zur Stärkung der Jugendbeteiligung, wie
Jugendparlamente oder -beiräte, müssen mitgedacht werden.
Finanzielle Mittel des Freistaates Thüringen sollen dafür zur Verfügung gestellt
werden und vorhandene Fördermittel durch z.B. die EU weiter beworben werden.
Neben der Arbeit vor Ort müssen digitale Angebote erweitert werden, um
Vernetzungen zwischen ländlichen Gebieten zu ermöglichen und politische
Bildungsveranstaltungen inklusiver zu gestalten.
Begründung
Ländliche Räume sind weder romantisches Paradies noch abgehängte Provinz. Ländliche Räume sind Lebensorte für viele Menschen. Als diesen Lebensort müssen wir sie auch begreifen und gleichzeitig den besonderen Rahmenbedingungen Rechnung tragen. Menschen, die im ländlichen Raum leben, müssen einen gleichwertigen Zugang zu politischer Bildung haben können wie Menschen in Ballungsräumen. Für politische Bildungsarbeit heißt das:
- Das Gefühl, weiter weg zu sein und keinen Einfluss auf demokratische Entscheidungen zu haben, ist aufgrund von immer neuen Eingemeindungen, häufig stetiger Abwanderung und Alterung nachvollziehbar. Politische Bildungsarbeit sollte hier ansetzen, um Strukturen vor Ort zu stärken und Demokratie wieder wirklich nahe an die Menschen zu bringen.
- Das Aktivieren und Motivieren von Menschen, überhaupt bei Veranstaltungen und Formaten politischer Bildung mitzumachen, ist fast immer ein zentraler Knackpunkt. Zivilgesellschaftliche Strukturen müssen umfassender gestärkt und gesichert werden; politische Bildung kann ein Teil davon sein. Durch die feste Einbindung in politische Bildungsformate kann zum Beispiel der Jugendclub einen Filmabend veranstalten oder der Fußballverein ein Ort sein, an dem alle angst- und diskriminierungsfrei zusammenkommen.
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